Am 16. Juli 2023, eine Woche vor den farbenfrohen CSD in Berlin, reiste ich nach Bayern, um die majestätischen Alpen anzuschauen und die Inklusion zu feiern. Pink Summits hatte in Zusammenarbeit mit Osprey ein wunderbares Programm für diesen Tag organisiert. Eine Gruppe von Einzelpersonen aus der LGBTQI+-Community und Verbündeten unterschiedlichen Alters aus ganz Deutschland und darüber hinaus kam zusammen, um diesen besonderen Anlass zu feiern und auf eine Wanderung durch Feuchtigkeit und Nebel in der malerischen Region Chiemgau zu begeben. Die Gruppe erklomm 1200 Höhenmeter durch Wald, Almwiesen und kletterte über Felsen bis zum Gipfel der Kampenwand, dem höchsten Kreuz der bayerischen Alpen.
Nachdem ich die letzten Monate im Rhythmus des städtischen Lebens verbracht hatte, bot mir die Reise viel Trost und die Möglichkeit, sowohl mit der Natur als auch mit neuen Freunden in Kontakt zu kommen. Mit der Gruppe den Berg hinaufzuwandern war aufregend, und nachdem ich in Berliner Kletterhallen geklettert war, genoss ich es besonders, die Felsen in der Nähe des Gipfels hochzuklettern. Es war großartig, das Pink Summits-Team persönlich kennenzulernen, und ich konnte auch mit zwei anderen Menschen aus Kirgisistan in Kontakt treten, die mir Tipps für Orte gaben, die ich besuchen sollte, daich im Herbst als Stipendiat an der Pink Summits-Reise dorthin teilnehmen werde.
Mit vollen Bäuchen und mehrfach durchgeschwitzter Kleidung beim Auf- und Abstieg fuhren wir mit dem Bus zurück nach München. Unsere Wanderung war ein Beweis für die Überzeugung, dass die Natur ein Raum sein sollte, in dem Identitäten gefeiert und nicht stigmatisiert werden. Obwohl die Natur manchmal als „großer Ausgleich“ angesehen wird, bestehen Vorurteile und Diskriminierung immer noch als Hindernisse für den queeren Zugang zur Natur. Es gab uns Kraft, als Gruppe unsere Regenbogenfahnen an der Kampenwand zu entfalten und unseren Teil dazu beizutragen, einen sichereren Raum im Freien zu schaffen.
Text von Emilie
Bilder von berg.mogli
